Erst am anderen Tag konnten wir uns also ein Bild vom Ort machen.
Gyumri war beim grossen Erdbeben vom Dezember 1988 ebenfalls stark in Mitleidenschaft gezogen worden. Unterdessen ist vieles wieder aufgebaut und renoviert, anderes daurt noch an.
Vereinzelt leben sogar Leute noch in Container-Siedlungen. Mehrheitlich wurden aber am Stadtrand moderne Hochhäuser hochgezogen. Die Innenstadt von Gyumri ist aber sehr hübsch.
Bereits am Nachmittag fuhren wir zurück nach Georgien (das Grenzprozedere dauerte auch diesmal auf armenischer Seite länger...), weil wir noch am gleichen Tag Vardzia in der Region "Samtskhe Javakheti" erreichen wollten. Vardzia ist eine riesige Höhlenklosternanlage, die wir am nächsten Morgen besichtigen wollten. Im dazugehörigen Dorf war das einzige Hotel von Bauarbeitern besetzt. So fuhren wir etwas weiter ins Tal hinein und stellten - da die Temperaturen immer noch sehr moderat waren - an einem einsamen Ort unser Zelt neben dem Landrover auf. Der Bauer der Gegend stattete uns zwar einen kurzen Besuch ab, liess uns aber gewähren. Die nahe Türkei schickte uns am Anfang der Nacht noch ein Gewitter über die Grenze, aber wir blieben trocken.
Bei erneut strahlend blauem Himmel konnten wir einmal mehr als einzige Touristen am anderen Morgen die Höhlen besichtigen.
Auf eindrücklicher Höhe in einer Felswand befinden sich Hunderte von Höhlen, die von Mönchen, aber in gewissen Jahrhunderten auch von anderen Leuten als Zufluchtsorte benutzt wurden. Es ist sogar möglich, nicht nur die aussenliegenden Höhlen zu besichtigen, sondern man kann auch über Treppen und enge Durchgänge durch das Innere des Berges kraxeln.

Eine Stirnlampe dabei zu haben, lohnt sich in diesem Fall... Nach dieser Besichtigung fuhren wir weiter durch das herbstlich wunderbar eingefärbte Tal Richtung Westen, überquerten den Ughelt.-Goderdzi-Pass nach Adscharien und kamen am Abend in Batumi an.
Neue Recycling-Idee: ausgemusterter Eisenbahnwagen als Brücke!
DAS ist ein Reisebüro...
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